Die BRÖRING Sauenplanerauswertung hat schon bei vielen Landwirten Tradition. Seit 2002 werden einmal jährlich die biologischen Produktionszahlen der teilnehmenden Betriebe genau ausgewertet. Dabei lassen sich neben dem allgemeinen Leistungsniveau auch belastbare Aussagen zu der Entwicklung der Sauenbetriebe treffen. In der aktuellen Auswertung haben 62 Betriebe mit insgesamt 18.898 Sauen teilgenommen. Das entspricht einer durchschnittlichen Herdengröße von 305 Sauen je Betrieb, wobei die Spanne zwischen 64 und 1.900 Sauen je Betrieb sehr weit ist. Die Daten der 44.749 ausgewerteten Würfe geben darüber hinaus den Landwirten eine gute Möglichkeit, die eigenen Leistungen miteinander zu vergleichen.
Das aktuelle Leistungsniveau
Die Leistungszahlen der Sauenplanerauswertung sind in der folgenden Tabelle abgebildet. Die Anzahl der abgesetzten Ferkel je Sau und Jahr ist auf 32,0 gesteigert worden und erreicht somit einen neuen Rekordwert in der BRÖRING Sauenplanerauswertung. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Säugezeiten in den vergangenen zehn Jahren wieder deutlich zugenommen haben, ist dies als Verdienst der Landwirte anzuerkennen. Während im Jahr 2011/12 die durchschnittliche Säugezeit noch bei 23,7 Tagen gelegen hat, beträgt sie nun 25,4 Tage. Diese Zahlen bestätigen den Eindruck aus der Praxis, dass mittlerweile bei vielen Ferkelerzeugern ein hohes, gleichmäßiges Absetzgewicht der Ferkel einen höheren Stellenwert einnimmt.
Bei dem Ranking der besten Betriebe zeigt sich, dass bei nahezu allen Leistungsparametern Vorteile bei den Top-Betrieben zu erkennen sind. Vor allem die Saugferkelverluste sind bei den Spitzenbetrieben, trotz höherer Zahl lebend geborener Ferkel, deutlich geringer. Nichtsdestotrotz geben die biologischen Kennzahlen keinen Einblick auf den wirtschaftlichen Erfolg der Landwirte. Wichtige Kennzahlen wie Zeitaufwand oder Verkaufsgewichte können nicht erfasst werden. Auch der genetische Effekt hat maßgeblichen Einfluss auf die biologischen Leistungen.
Tabelle 1: Durchschnittliche Leistungen der ausgewerteten Betriebe
Umgang mit großen Würfen
Eine große Herausforderung bleibt das Saugferkelmanagement von kleinen und lebensschwachen Ferkeln. Die Abbildung 1 zeigt, dass bei jedem Sechsten Wurf mindestens 20 lebend geborene Ferkel zur Welt kommen. Dies stellt einen hohen Anspruch an das Saugferkelmanagement, da zum einen nicht für alle Ferkel ein Zitzenplatz zu Verfügung steht und zum anderen einige Ferkel nicht das notwendige Geburtsgewicht mitbringen, um von den eigenen Körperreserven zehren zu können. Ziel muss es hier sein, dass möglichst viele Ferkel mit einem Geburtsgewicht von über 1.200 g zur Welt kommen. Der Grundstein hierfür wird bereits in der vorangegangenen Laktation gelegt. Hier gilt es, das Einschmelzen von Körperfettreserven so gering wie möglich zu halten, damit die wichtigen Vitamine für die Fruchtbarkeit im Fett gespeichert werden können (Vitamin A, D & E). Innerhalb der ersten vier Wochen nach der Besamung kann durch eine angepasste Ernährung dafür Sorge getragen werden, dass sich eine hohe Anzahl an gut ausgebildeten Embryonen in die Gebärmutter einnisten. Studien zeigen den positiven Effekt von Omega 3-Fettsäuren, beispielsweise durch Zulage von Lachsöl. In der späteren Trächtigkeit ist es wichtig, die Sauen in eine optimale Kondition zu bringen. Bei der Umstellung von dem Trage- auf das Laktationsfutter kann durch eine abgestimmte Anion-Kation-Bilanzierung die Wehentätigkeit unterstützt werden. Dies führt zu einem schnelleren und reibungsloseren Geburtsverlauf. So haben die Ferkel die Chance, genügend Biestmilch aufzunehmen und das eigene Immunssystem zu stärken.
Unsere Sauenfutterprogramme setzen an den genannten Punkten an und helfen Ihnen dabei, die Herausforderung von großen Würfen zu meistern!
Abbildung 1: Verteilung der Wurfgrößen
Welchen praktischen Nutzen bieten Datenauswertungen?
Neben den Ergebnissen der Sauenplanerauswertung stellt sich auch immer wieder die Frage, welchen praktischen Nutzen die Auswertung mit sich bringt. Am Beispiel der Umrauscheranalyse ist sehr gut zu erkennen, wie die Daten aus dem Sauenplaner sinnvoll zu nutzen sind. Wenn Betriebe mit erhöhten Umrauscherquoten zu kämpfen haben, lohnt sich in jedem Fall ein Blick in die Umrauscheranalyse. Je nach dem zu welchem Zeitpunkt die Sauen vermehrt umrauschen, können die Ursachen eingegrenzt und Verbesserungsmaßnahmen abgeleitet werden. Es wird hierbei zwischen zyklusgerechten und azyklischen Umrauschern unterschieden. Bei den zyklusgerechten Umrauschern tritt die Rausche ca. drei bzw. sechs Wochen nach der regulären Besamung ein, also innerhalb des regelmäßigen Zyklus von 21 Tagen. Wenn dies die Regel ist, ist davon auszugehen, dass die reguläre Besamung ohne Erfolg geblieben ist. Gründe für eine erfolglose Befruchtung sind häufig im Besamungsmanagement zu finden.
Wenn Sauen vermehrt zwischen den Zyklusintervallen umrauschen, ist davon auszugehen, dass eine Befruchtung zunächst stattgefunden hat. In diesem Fall muss sich der Sauenhalter jedoch die Frage stellen, warum Sauen die Embryonen wieder abgestoßen haben. Stresssituationen, wie Rangkämpfe in der Einnistungsphase oder Infektionsverläufe können eine Erklärung hierfür sein. Die Daten helfen also dabei, die Ursachen einzugrenzen und dienen gleichzeitig als objektive Kenngröße, an der sich der Ferkelerzeuger zu jederzeit messen kann.
Chancen durch moderne Datenaufbereitung
Das Thema Datenaufbereitung in der Sauenhaltung möchten wir als BRÖRING Pig Partner zukünftig stärker in den Fokus stellen. Dabei wollen wir mittels einer modernen Aufbereitungssoftware zu jederzeit in der Lage sein, Sauenplanerauswertungen für interessierte Betriebe durchzuführen. Mit anschaulichen Grafiken wollen wir für unsere Kundenbetriebe Potentiale und Chancen sichtbar machen. Neben einer horizontalen Betriebsauswertung können auch ökonomische Zahlen ausgewertet und verglichen werden. Für die Landwirte ist dieses Angebot kostenlos und nimmt keine zusätzliche Zeit in Anspruch. Die Datenübertragung erfolgt, nach einmaliger Einrichtung, im Hintergrund automatisch. Wir möchten durch diesen Service unseren Kunden einen Mehrwert bieten und dazu beitragen, die eigenen Ziele zu erreichen. Wenn Sie mehr zu diesem Service wissen möchten, sprechen Sie uns an!
Fazit
Die BRÖRING Sauenplanerauswertung bietet nun schon seit vielen Jahren für die Ferkelerzeuger die Möglichkeit, die eigenen Leistungen mit anderen Betrieben zu vergleichen. Insgesamt ist es den teilnehmenden Betrieben, trotz verlängerter Säugezeit, gelungen, die Anzahl der abgesetzten Ferkel pro Sau und Jahr zu steigern. Eine große Herausforderung bleibt der Umgang mit großen Würfen. Hier bieten sich Möglichkeiten, über die Ernährung Einfluss zu nehmen und somit die Wurfqualität positiv zu beeinflussen. Um sich auch zukünftig stetig zu verbessern, können Sauenhalter mit den aufbereiteten Sauenplanerdaten an kleinen Stellschrauben drehen und sich somit weiterentwickeln. Mit Hilfe von moderner und schneller Datenaufbereitung möchten wir als BRÖRING Pig Partner die Landwirte dabei unterstützen.